Rückschritt statt Fortschritt

Kürzung der Linie 525 für Fahrgäste nicht hinnehmbar

16.12.2021 - 12:00

Bremerhaven. Die zum 01.01.2022 angekündigte Änderung des Linienverlaufs der VBN-Linie 525 kann nicht im Interesse der Fahrgäste sein. Bremerhavens Hauptbahnhof muss zentraler Knoten für den Regionalbus-, Stadtbus- und Schienenpersonennahverkehr sein.

„Die Kürzung der Linie 525 ist ein Rückschritt in Sachen Verbesserung der ÖPNV-Anbindung des Umlands an das Oberzentrum Bremerhaven“, sagt der Sprecher des Fahrgastbeirates im VBN, Ingo Ostermann.

„Das Angebot im Landkreis Cuxhaven ist mehr als dürftig. Wir drängen seit längerem auf deutliche Verbesserungen, aber Kreisverwaltung und Kreispolitik zeigen dafür wenig Interesse“.

Vergleicht man die Fahrzeiten Stand heute mit dem neuen Fahrplan wird man feststellen, dass man für die meisten Verbindungen mehr Reisezeit veranschlagen muss. Von Bederkesa bis Deb-stedt ist noch alles in Ordnung, aber selbst der Weg zum Langener Zentrum ist durch den Umweg über das Schulzentrum künftig länger.

„Der Hauptbahnhof ist der Verkehrsknoten in der Region, an dem Stadt-, Regional- und Bahnverkehr zusammenlaufen müssen. Es kann auch nicht angehen, dass man den Fahrgästen in Richtung Bremen die Möglichkeit nimmt, den Regionalexpress zu nutzen. Mit dem spart man eine gute Viertelstunde Fahrzeit ein und hat bessere Umsteigemöglichkeiten innerhalb Bremens und mit dem Fernverkehr in das Bundesgebiet“, führt Ostermann aus.

Für Fahrziele in Bremerhaven müssen die Fahrgäste aus Bederkesa und Drangstedt künftig auch mehr Zeit mitbringen und mindestens einmal mehr umsteigen als bisher. „Montags bis freitags fünf bis fünfzehn Minuten mehr Reisezeit in die Innenstadt, zum Klinikum oder in den Fischereihafen, an den Wochenenden auch gerne mehr. Wer tut sich das an?“, fragt der Sprecher des Fahrgastbeirates.

„Wir möchten doch mehr Leute davon überzeugen, dass der ÖPNV eine gute Alternative zum eigenen PKW sein kann. Wer im Landkreis Cuxhaven wohnt, hat aber das Nachsehen, weil es kein wirklich brauchbares Angebot gibt sofern kein Bahnhof in direkter Nachbarschaft liegt. Politik und Verwaltung des Landkreises sind gefordert, den ÖPNV erheblich auszubauen und einen Mehrwert für Einwohner und Tourismusgäste zu schaffen. Dafür brauchen wir ein Grundnetz mit verlässlichem Stundentakt auch in den Früh- und Abendstunden, einen Ausbau des Angebots an den Wochenenden und eine Verknüpfung mit den Bahnhaltepunkten in der Region wie Dorum, Geestenseth, Stubben und Hechthausen“, schließt Ingo Ostermann das Gespräch ab.