Wo bitte geht es zur Schule?

Blamable Leistung der DB-Tochter Weser-Ems-Bus in den Landkreisen Verden und Osterholz

10.08.2017 - 12:00

Bremen/Oyten. Das neue Schuljahr hat am 03.08.2017 für viele Eltern und Schüler in den Landkreisen Verden und Osterholz mit chaotischen Verhältnissen im Busverkehr begonnen. Hintergrund ist die Übernahme der Linienbündel Verden-Nord, Osterholz-West und Osterholz-Mitte durch das zur DB AG gehörende Unternehmen Weser-Ems-Bus. Die Zustände sind eine Zumutung und der Fahrgastbeirat fordert von den Verantwortlichen entsprechende Konsequenzen.

„Geräuschlos gehen Fahrplanumstellungen und Betreiberwechsel so gut wie nie über die Bühne und deswegen hatten wir als Fahrgastbeirat mit Startschwierigkeiten gerechnet“, erklärt Ingo Ostermann als Sprecher des Gremiums.

„Doch was wir hier im Bereich Oyten erleben müssen ist unverantwortlich“, so Gregor Voßhal, ebenfalls Sprecher und Vertreter für den Landkreis Verden. „Da entfallen ohne Vorwarnung Fahrten, die für den Transfer von Schülern von Bedeutung sind. In anderen Fällen sind Haltestellen wegen mangelnder Ortskenntnis des Fahrpersonals ausgelassen worden. Das geht gar nicht!“, spricht er aus eigener Erfahrung als Vater eines schulpflichtigen Kindes, das auf die Schülerbeförderung angewiesen ist.

„Es kann nicht angehen, dass eine Firma den Zuschlag für Verkehrsleistungen erhält und dann zum Stichtag noch nicht einmal genügend Personal und Fahrzeuge dafür vorweisen kann“, ärgert sich Ingo Ostermann.

„Weser-Ems-Bus soll im Ausschreibungsverfahren des ZVBN das günstigste Angebot abgegeben haben. Politik und Verwaltung haben der Vergabe zugestimmt und tragen mit dem ZVBN auch Verantwortung für das Chaos“, ergänzt Gregor Voßhal.

Ortsansässige Betriebe hatten das Nachsehen, was zu Entlassungen und einer Betriebsauflösung führte. Jetzt müssen vor allem Schüler und deren Eltern unter den aktuellen Verhältnissen leiden.

Der Fahrgastbeirat fordert eine umfassende Aufklärung des Vorgangs und Konsequenzen. Sollte das beauftragte Unternehmen nicht kurzfristig in der Lage sein, seinen Pflichten nachzukommen, muss der Vertrag notfalls auch aufgelöst werden.

„ZVBN und die Gebietskörperschaften müssen überlegen, ob das Verfahren in der bisherigen Form richtig ist. Der Fahrgastbeirat sieht das durchaus kritisch und wünscht sich eine Diskussion, die nicht hinter verschlossenen Türen geführt wird“, sagt Ingo Ostermann im Hinblick auf aktuelle und ausstehende Ausschreibungen in den Landkreisen Diepholz, Verden, Oldenburg und Wesermarsch.