"Kurze Wege für müde Füße" fordern die Stubbener Bürger und Vereine für Ihren Bahnhof. Eine Verbesserung der aktuellen Situation scheint möglich, in Sicht ist sie aber nicht.
Eine Verbesserung der Bahnsteig-Zugänge am Stubbener Bahnhof sei mittlerweile sowohl bei der Deutschen Bahn (DB) als auch in der Politik unumstritten. "Es wird wohl nachgebessert werden", gab sich Karl Peter Krebsfänger vom Bokeler Bürgerverein optimistisch. Schnell werde eine Lösung allerdings nicht herbeizuführen sein: "Wir brauchen Ausdauer".
Damit die Forderung nach kurzen Anbindungswegen nicht aus dem Blickwinkel gerät, stellten die Unterstützer aus fünf Vereinen, Verbänden sowie des Beverstedter Seniorenbeirates jetzt Schilder auf. Rund 1000 Meter müssen Bahnreisende demnächst zurücklegen, wenn die bisherige beschrankte Gleisüberfahrt geschlossen wird und sie den barrierefreien Fußweg über die neu erstellte Brücke im Zuge der Landesstraße 134 benutzen sollen, um die Bahnsteigseite zu wechseln.
Krebsfänger appellierte an den ebenfalls teilnehmenden Beverstedter Bürgermeister Ulf Voigts, die Bürgerforderungen nach "kurzen Wegen für müde Beine" politisch weiter zu unterstützen. Dabei sei es sinnvoll, dass die Politik für das gemeinsame Ziel "mit einer Zunge spreche" und verwies auf die zwei Anträge, die hinsichtlich einer verbesserten Bahnsteiganbindung sowohl von der SPD/Grünen/Dieck-Gruppe als auch von der CDU/FDP-Gruppe eingebracht wurden. Voigts teilte mit, dass auf der am heutigen Dienstag stattfindenden Ratssitzung (ab 19 Uhr im Gasthaus Plate in Wollingst) über einen gemeinsamen Antrag beraten werden solle. Ein Konsens mit den Fraktionsvorsitzenden sei zwischenzeitlich hergestellt worden. Er wies jedoch darauf hin, dass der Bahnhof Eigentum der Bahn sei. Planungen für Alternativlösungen seien nur mit Einverständnis der Bahn möglich. Als erster Schritt solle erreicht werden, dass die Bahnschranken solange für Fußgänger und Radfahrer geöffnet bleiben, bis eine dauerhafte Lösung verwirklicht sei. Enak Ferlemann (CDU), Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium habe signalisiert, dass er sich für diese Genehmigung einsetzen werde, wenn eine konkrete Planung vorliege. Diese Forderung solle mit einer von der Gemeinde in Auftrag zu gebenden Machbarkeitsstudie erfüllt werden.
"Eine Zumutung für Bahnreisende, dass bei der Planung nicht an eine vernünftige Zuwegung von den Bahnsteigen zu den Parkplätzen und Bushaltestellen gedacht wurde", fasste Unterstützer Ingo Ostermann, Fahrgastbeirat im Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (VBN) zusammen. Die Stubbenerin Susanne Blohm, die sich bereits mit einer Beschwerde an den Landtag in Hannover gewandt hat, machte ihren Ärger Luft. "Ich bin empört. In ihrer Mobilität beeinträchtigte Menschen werden mit dieser Bauausführung diskreditiert." Sie wunderte sich, dass die Stubbener Bauausführung überhaupt in dieser Form zu Stande kommen konnte. Gleichstellung und Inklusion aller Menschen sei schließlich in Gesetzen und Vorschriften abgesichert.