Noch bis Weihnachten wird an der Bahnstrecke Bremen-Bremerhaven gebaut. Die Bahn erneuert Gleise, Brücken und Bahnsteige. Der Fahrgastbeirat im Verkehrsverbund Bremen-Niedersachsen (VBN) hat den Ersatzverkehr auf der Strecke getestet. Statt der Regio-S-Bahn wird der Regionalexpress durch Busse ersetzt. Dafür gibt es Lob. Die Anschlüsse allerdings seien nicht optimal, kritisieren die Fahrgastvertreter. Auch seien die Haltestellen des Ersatzverkehrs schlecht zu finden.
"Bisher wurde immer die Regio-S-Bahn durch Busse ersetzt, der Regionalexpress fuhr wie gewohnt. Doch diesmal ist es genau umgekehrt“, sagt Niklas Beckmann vom Fahrgastbeirat. Die Planungen seien durchdacht, sodass auch kleinere Stationen während der Bauarbeiten angeschlossen blieben.
Die Bahn habe die Fahrtzeiten jedoch nicht gut abgestimmt, kritisiert Fahrgastvertreter Ingo Ricklefs. „Würde die Regio-S-Bahn während der Bauarbeiten nur fünf Minuten später abfahren, so wäre der Anschluss der Fahrgäste aus Hannover sichergestellt.“ Auch die nicht erreichbaren Anschlüsse an die Eisenbahnen- und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser (EVB) in Bremerhaven werden vom Beirat kritisiert. „Das macht den öffentlichen Nahverkehr unattraktiv und kann dazu führen, dass einige Fahrgäste dauerhaft auf das Auto umsteigen“, befürchtet Beckmann.
Zudem moniert der Fahrgastbeirat, dass die Haltestellen des Ersatzverkehrs schlecht ausgeschildert und damit schlecht zu finden seien. „In Bremen sind nicht einmal die Abfahrtspositionen festgelegt“, moniert Beckmann. Das führe teils zu „chaotischen Zuständen“. Positiv hingegen bewertet der Fahrgastbeirat die vorgehaltenen Kapazitäten auf der Strecke. Beckmann: „Für alle Fahrgäste waren Sitzplätze in den Bussen vorhanden, auch die Züge der Regio-S-Bahn wurden verlängert.“ Noch bis Sonntag will der Beirat sich unter die Bahnfahrer mischen. Im Dialog mit der Bahn will das ehrenamtliche Gremium eine Verbesserung der Situation erreichen.
Die Bahn indes kann die Kritik nicht nachvollziehen und verweist auf Durchsagen im Bahnhof, die auf den Ersatzverkehr hinweisen. Auch würden die Servicekräfte, die in zwei Schichten arbeiten, gern Auskunft geben, sagte eine Sprecherin.
Da während der Bauarbeiten ein Gleis in einer Richtung gesperrt werden müsse, seien Zugausfälle und Ersatzverkehr jedoch unvermeidlich.